Alte Münze
Die durch ihren Baustil und ihre Farbe auffallende Alte Münze ist das älteste Gebäude der Stadt Schleiz. Sie hat nicht nur alle Stadtbrände überlebt, sondern auch den Bombenangriff vom 8. April 1945. Die Alte Münze hatte dabei großes Glück. Ein Anbau an der Rückseite des Hauses war damals stark beschädigt worden und im Jahr 2000 fand man nur wenige Meter neben der Alten Münze einen Blindgänger.
Das Gebäude wurde 1647 das erste Mal schriftlich erwähnt. Dendrologische Untersuchungen der Dachbalken ergaben, dass die dafür verwendeten Dachbalken jedoch schon im Winter 1600/1601 gefällt wurden. Die Alte Münze ist damit über 400 Jahre alt. Die älteste bildliche Darstellung der Alten Münze datiert ins Jahr 1689.
Im Jahre 1678 ließ der Graf Heinrich I. Reuß-Schleiz eine Münzstätte in dem Gebäude einrichten. Der Graf verpachtete die Münze an Christoph Pflug. Dieser beauftragte seinen Schwiegersohn Adam Böttger mit der Leitung der Münze. Sein Sohn, Johann Friedrich Böttger, ging später als Miterfinder des europäischen Porzellans, sowie als der erste Leiter der Meißner Porzellanmanufaktur in die Geschichte ein. Der Betrieb der Münzstätte wurde jedoch bereits nach drei Jahren wieder eingestellt, da bei der Herstellung der Münzen immer weniger Edelmetall benutzt worden war. Die hergestellten Münzen wurden daraufhin außerhalb der Grafschaft immer weniger akzeptiert.
Büste mit dem Haupt Johann Friedrich Böttchers vor der Alten Münze
Nach 1681 wurde das Haus als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Seit 1982 dient es kulturellen und touristischen Zwecken. Heute gibt es in der Münze eine kleine Porzellan Ausstellung, sowie die Kunstausstellung „Kleine Galerie“ und die Touristeninformation.