Der Drachenbrunnen
Der Drachenbrunnen, eingeweiht im Jahre 1993, ermahnt uns, welche verheerenden Folgen auch kleine Streitigkeiten mit sich bringen können. Zudem erinnert er an die größten Katastrophen der Stadtgeschichte.
Die Gedenktafel informiert über eine alte Sage unserer Stadt aus dem Jahre 1637.
Zu jener Zeit soll es üblich gewesen sein, sich Drachen als Haustiere zu halten. So wurde die Frau eines gewissen Balthasar Ludwig bezichtigt, sie habe eine andere Frau bestohlen. Aus Zorn schickte die Bestohlene also ihren Hausdrachen zum Haus der Familie Ludwig, um sich an ihr zu rächen. Dieser drang in das Haus in der Kirchgasse ein, wurde aber durch ein knarrendes Holzbrett verraten. Somit weckte er den Drachen der Familie Ludwig, welcher sich aufmachte, den Eindringling zu verjagen. Durch das von den kämpfenden Drachen gespuckte Feuer, kam es zu einem Großbrand, welcher 44 Häuser zerstörte. Balthasar Ludwig und seiner Frau wurde der Prozess gemacht. Außerdem entschied man damals, dass kein Haus je wieder am Ort des Kampfes gebaut werden darf. Die durch den Brand entstandene Lücke findet man heute noch zwischen den Häusern Nummer 4 und 8 in der Kirchgasse. Dieser Zwischenraum ist mit einem Alter von nun bald vier Jahrhunderten die älteste Brandlücke der Stadt Schleiz.
Die beiden Brunnen auf dem Markt dienten früher zur Versorgung der Menschen mit Wasser. Seit dem späten 19. Jahrhundert dienen sie lediglich noch der Verschönerung des Platzes. Die Daten an der Außenwand des Drachenbrunnens erinnern an die großen Stadtbrände und den Bombenangriff im 2. Weltkrieg.
Die Gedenktafel mit der "Hausdrachen"-Sage