Rathaus

Um 1284 wurde neben dem bereits vorhandenen Dorf Schleiz als neue Stadt die Schleizer Neustadt gegründet. Wahrscheinlich hat das Rathaus seither seinen festen Platz. Man erzählte, dass auf dem Platz des Gasthauses „Zu den drei Schwanen“ in der Agnesstraße das Rathaus der Altstadt stand. Nach dem Zusammenschluss von Schleizer Alt- und Neustadt „auf ewige Zeit“ im Jahr 1482 zur Stadt Schleiz nutzte man das Rathaus der Neustadt. Ein im frühen 16. Jahrhundert errichtetes Rathaus brannte 1837 ab. Es folgte ein langes Dasein als Ruine. Das heutige Rathaus ist ein Ergebnis bürgerschaftlichen Engagements. Am 10. September 1878 diskutierten mehrere Bürger in der Bierstube des Schmiedemeisters Franz Bartholdt darüber, wie Schleiz wieder ein Rathaus bekommen könne. Sie erklärten sich bereit, Material und Geld zur Verfügung zu stellen und gründeten ein Komitee zum Wiederaufbau des Rathauses. Fürst Heinrich XIV. Reuß j. L. beteiligte sich ebenfalls zur großen Freude des damaligen Bürgermeisters Dr. Julius Alberti an dem Vorhaben mit Bauholz im Wert von 6.000 Mark. Auf den historischen, wahrscheinlich im 16. Jahrhundert erbauten Kellergewölben entstand das neue Rathaus im Stil der Neorenaissance. Am 28. November 1880 weihten die Schleizer das neue Domizil für den Rat ihrer Stadt ein. Der Neubau des Rathauses wurde zu zwei Dritteln aus Spendengeldern finanziert. Durch den Umbau des Turmes 1913 und der Gestaltung des Wappenfrieses über dem Portal veränderte sich das Aussehen des Hauses. 1982 erhielt der Turm ein Glockenspiel, welches 1997 durch ein besseres ersetzt wurde. Bis heute erfreut es die Schleizer und ihre Gäste an vier verschiedenen Tageszeiten mit seinen Melodien.

Zu hören sind:

9 Uhr        Wenn alle Brünnlein fließen

12 Uhr        Freude, schöner Götterfunken

15 Uhr        Am Brunnen vor dem Tore

19 Uhr        Guten Abend, gut` Nacht